Erstes Christliches Forum für die Deutschschweiz: Schlussbotschaft
Wir waren eingeladen, über unsere gewohnten Horizonte hinauszublicken, uns für andere Glaubenserfahrungen zu öffnen und das Gespräch mit Glaubensgeschwistern zu suchen, die uns bisher fremd waren. Im Austausch und im wechselseitigen Hören unserer persönlichen Glaubensgeschichten haben wir erfahren, wie unterschiedlich unsere Wege mit Gott und zu Gott sind, und dass es möglich ist, in grosser spiritueller und interkultureller Vielfalt eine geistliche Gemeinschaft zu bilden. Wir alle sind Glieder am einen Leib Christi, verschiedene Zweige am selben Weinstock, Teil der Jünger- und Jüngerinnenschar, die in die Welt gesandt ist, um Salz der Erde zu sein. Auf dem Emmaus-Weg waren wir zu zweit unterwegs und haben als Christinnen und Christen unterschiedlicher Herkunft unsere Begegnungen und Gespräche weitergeführt und vertieft. Viele erfuhren etwas vom Sinn der Frage der beiden Weggefährten «Brannte nicht unser Herz dabei?» (Lukas 24,32)
Lichter der Hoffnung entzünden
Ein Podium und Gespräche unter der Frage «Was gibt uns Hoffnung?» bestärkten in uns den Wunsch, da wo wir stehen, «Streichhölzer» zu sein, die kleine Lichter der Hoffnung entzünden. Wir wurden daran erinnert, dass wir als Einzelne verloren und auf das «Du» und das «Wir» angewiesen sind, um die Hoffnung zu bewahren und sie in Wort und Tat zu bezeugen. Die Besuche sozialdiakonischer Projekte unterschiedlicher Kirchen und Gemeinschaften in der Region, die ermutigenden Grussworte der Verantwortlichen aus den Kirchenfamilien und das gemeinsame Singen und Beten haben uns gestärkt und inspiriert. Das grosse ökumenische Taizé-Gebet im Basler Münster zog auch zahlreiche Menschen aus Basel und Umgebung an. Die meditativen Gesänge und die Stille schufen einen Raum, um gemeinsam und jede und jeder für sich die Begegnungen und Erfahrungen zu verinnerlichen und zur Ruhe zu kommen.
Weiten Blick aus anderen Kirchen mitnehmen
Mitten in einer von Spaltungen, Krisen und Konflikten zerrissenen Menschheit können Frieden und Gerechtigkeit aufblühen, wo Menschen einander in ihrer Verschiedenheit annehmen, an der Hoffnung auf Versöhnung festhalten und in ihrem Beten und Handeln für diesen Frieden eintreten. Ermutigt und im Bewusstsein, dass nicht nur die Teilnehmenden an unserem Forum, sondern unzählige andere Menschen inspiriert vom Global Christian Forum in aller Welt auf unterschiedlichste Weise Zeugnis für die Einheit ablegen, brechen wir gemeinsam in unseren Alltag auf. Wir nehmen den weiten Blick für Begegnungen und Zusammenarbeit mit Christinnen und Christen aus anderen Kirchen und Gemeinschaften in unser eigenes Umfeld mit und sind vom Erzählen der Glaubensgeschichten inspiriert. Das erste Christliche Forum für die Deutschschweiz bestärkt uns im Vertrauen, dass die Liebe des dreieinigen Gottes allen gilt und alle Gläubigen sowie die ganze Menschheitsfamilie zu Frieden und Versöhnung anstiftet.
Christliches Forum in Bettingen, c/o Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz, Sulgenauweg 26, 3007 Bern
www.agck.ch/christliches-forum-deutschschweiz