
Sich in einer Selbsthilfegruppe im geschützten Rahmen zu treffen, kann bei Missbrauch hilfreich sein. Bild: istock_palidachan
Sich in einer Selbsthilfegruppe im geschützten Rahmen zu treffen, kann bei Missbrauch hilfreich sein. Bild: istock_palidachan
In einer gemeinschaftlichen Selbsthilfegruppe schliessen sich Menschen zusammen, die ein ähnliches Problem beschäftigt oder die in einer gleichen, schwierigen Lebenssituation stecken. Durch den Austausch und die Gespräche zu einem gemeinsamen Thema helfen sich die Menschen gegenseitig und erfahren dabei Solidarität. Selbsthilfe Thurgau mit Sitz in Weinfelden steht solchen Menschen beratend zur Seite, sei es, um Interessierte den Kontakt zu einer Gruppe zu vermitteln oder eine noch nicht bestehend Gruppe aufzubauen. Selbsthilfe Thurgau bietet für Gruppen, die nach der Gründung selbstorganisiert vorwärts gehen, beispielsweise einen neutralen Gruppenraum wie auch eine Moderation der ersten drei Treffen an. Dabei lernt man sich kennen und legt unter anderem fest, welche Ziele und Themen die Gruppe verfolgen will.
Betroffene gesucht
Im Aufbau ist ab März 2025 eine Selbsthilfegruppe, bei der sich Betroffene von sexuellem Missbrauch im kirchlichen Umfeld in einem geschützten Rahmen treffen, reden und miteinander austauschen können. Eine Betroffene hat den Anstoss dazu gegeben und bei der Stellenleiterin von Selbsthilfe Thurgau Regina Pauli um Unterstützung und Beratung für eine solche Gruppe gebeten. Nach dem Motto «Einfach nicht mehr schweigen» sucht sie weitere Betroffene, die es auch im Thurgau gibt. Der Aufbau der Gruppe wird von der Evangelischen und der Katholischen Landeskirche unterstützt, willkommen sind Menschen aus allen landes- und freikirchlichen Gemeinden. «Niemand kann garantieren, dass Grenzverletzungen und Missbrauch nie mehr geschehen. Umso mehr setzen wir uns ein für Prävention, Aufklärung und Aufarbeitung!», so Christina Aus der Au, Präsidentin der Evangelischen Landeskirche.
Interessierte melden sich bei Selbsthilfe Thurgau, Marktstrasse 26, 8570 Weinfelden. Per Telefon unter 071 620 10 00 oder per Mail info@ selbsthilfe-tg.ch
In der gesamten Deutschschweiz tätig ist zudem die Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld IG Miku: www.missbrauch-kirche.ch