Zwischenstopp einlegen
Wohnungen im Haus «Alte Mühle» unterhalb des Klosters sollen den geeigneten Rückzugsort für die persönliche Einkehr bieten: Das neue Projekt «Zwischenhalt in klösterlicher Umgebung» sei aus der bestehenden «Auszeit im Kloster» heraus entstanden, erklärt Thomas Bachofner. Er ist Leiter des tecum, des Zentrums für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau in der Kartause Ittingen. Während bei der «Auszeit» der Fokus auf der therapeutischen Begleitung liege, entfalle der therapeutische Ansatz beim neuen Angebot «Zwischenhalt in klösterlicher Umgebung». Hier ständen nun vielmehr die geistliche Begleitung und das Neuausrichten auf die eigene Lebenssituation gemeinsam mit Gott im Zentrum.
Struktur ins Lebenschaos bringen
Unterstützt werden die Besuchenden bei Ihrer geistlichen Auszeit durch eine Begleitperson und eine geregelte Tagesstruktur. Dazu gehören Tagesanfang, Morgengebet, Meditation, Gespräche mit der Begleitperson und Tagesschluss. Gemeinsam mit der Begleitung und anderen Gästen werde besprochen, wie man das Zusammenleben und Kochen organisieren möchte. Daneben besteht gemäss Thomas Bachofner viel Freiraum für eine individuelle Gestaltung des Tages und das persönliche Innehalten.
Die Kartause Ittingen biete verschiedenste Optionen für die individuelle Tagesplanung: Während manche Personen neue Kraft im Raum der Stille gewinnen könnten, öffneten sich die Seelen anderer beim kreativen Gestalten in einer Atelier-Klause. Für weitere seien Fahrradfahren oder die Mitarbeit in der Kartause heilsam. Zentral seien indes die Gespräche mit der Begleitperson: Wie oft und wie lange man sich unterhalten wolle, sei einem selbst überlassen. Die Begleitpersonen des «Zwischenhalt»-Teams handelten basierend auf einer christlichen Grundlage, erklärt Bachofner. In den Gesprächen würden die Lebenssituation, Glaubensfragen und persönliche Anliegen besprochen. Falls man sich eine Auszeit ohne Begleitung wünsche, sei dies in speziell festgelegten Wochen ebenfalls möglich.
Geist auftanken
Thomas Bachofner ergänzt: «Der ‹Zwischenhalt in klösterlicher Umgebung› richtet sich vor allem an Menschen, die mit einer schwierigen Lebenssituation konfrontiert sind oder sich aus anderen Gründen einen Zwischenstopp wünschen.» Durch Ruhe und eine neue Umgebung könnten neue Perspektiven entdeckt werden. Gemeinsam mit der Begleitperson und dem Hören auf Gottes Stimme sei es möglich, bei Bedarf nächste Schritte im Leben zu planen.
Das Angebot solle aber auch für Leute geeignet sein, die generell nach einem Lebenssinn suchen oder in ihrer Beziehung zu Gott wachsen möchten. Denn die physische und psychische Distanz zum gewohnten Alltagsleben könne hilfreich sein, um den Geist neu aufzutanken und sich inspirieren zu lassen. Bachofner betont, dass sich das tecum gerade in der Anfangsphase des Projekts an den Rückmeldungen der ersten Gäste orientieren möchte, um das Angebot gegebenenfalls zu erweitern oder leicht anzupassen. Darüber hinaus liebäugle man sogar mit der Realisierung einer Kommunität – also einer christlichen Gemeinschaft. Für solch ein grosses Projekt fehle momentan aber noch ein geeigneter Ort.
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