Feiern mit Menschen mit Demenz

Werkzeugkasten

Für Menschen mit Demenz verlieren die in unserer Gesellschaft im Zentrum stehenden Werte wie Rationalität, Leistungsfähigkeit und Selbständigkeit ihren hohen Stellenwert. An die Stelle von Rationalität tritt Emotionalität in den Vordergrund. Statt selbständig und leistungsfähig zu sein, sind die Erkrankten auf die Unterstützung anderer angewiesen und müssen lernen zu empfangen.

Hier kann die Spiritualität ein hilfreicher Anker sein für Menschen, die zunehmend Schwierigkeiten haben, sich im äusseren Leben zu orientieren. Spiritualität als gelebter Glaube, als Verbundenheit mit Gott und als Schöpfen aus geistlichen Quellen öffnet einen Raum, der jenseits der menschlichen Verfügbarkeit liegt. Bekannte Kirchenlieder, Rituale, in der Jugendzeit auswendig gelernte Bibelworte und vertraute Gebete wie das Vater Unser gewinnen unter dem Vorzeichen einer Demenzerkrankung häufig wieder Bedeutung und tauchen oft auf wie Inseln aus dem Meer des Vergessens.

Im Zentrum der spirituellen Begleitung von Menschen mit Demenz steht die Gestaltung von gottesdienstlichen Feiern, die spezifisch auf die Bedürfnisse von dieser Gruppe zugeschnitten sind. Auf dieser Webseite stellen wir dazu Material zur Verfügung. Bitte stöbern Sie im Werkzeugkasten. Die Materialien sind frei verfügbar. Mit der Zeit wird ein Archiv entstehen mit verschiedenen Liturgien.

Gottesdienstliche Feiern für Menschen mit Demenz im ganzen Kanton rund um den Weltalzheimertag
Die Arbeitsgruppe "Augenblick - Feiern mit Menschen mit Demenz" regt in Absprache mit dem Kirchenrat an, dass in den Kirchgemeinden rund um den Weltalzheimertag, der jedes Jahr am 21. September begangen wird, gottesdienstliche Feiern stattfinden. Je nach den örtlichen Verhältnissen kann das ein normaler Gemeindegottesdienst sein, eine spezielle Feier in der Kirche (z.B. am Sonntagnachmittag) oder ein öffentlicher Gottesdienst in einem Alterszentrum. Nach Möglichkeit werden vor Ort ökumenische Teams gebildet, damit die Feiern ökumenisch angeboten werden können.

Wir würden uns freuen, wenn die Gemeinden und Pfarreien diesen Ball aufnehmen und diese Feiern zum Weltalzheimertag ähnlich wie die Schöpfungszeit, der Laiensonntag oder der Tag der verfolgten Christen zu einem jährlich wiederkehrenden Angebot wird.


Arbeitsgruppenmitglieder:
Thomas Bachofner, Leiter tecum; Brighit Stahel, Hospizdienst Thurgau; Armin Meusburger, KEB Kirchliche Erwachsenenbildung der Kath. Landeskirche; Karin Kaspers Elekes, Spitalseelsorgerin Kantonsspital Münsterlingen; Tibor Elekes, Gemeindepfarrer und Dekan, Horn; Stefan Wohnlich, Pfarrer, Beauftragter für Palliative Care, Wängi.