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(Romanshorn - Arbon - Horn)

Romanshorn, alte paritätische Kirche

Das hohe Alter dieses Gotteshauses ist augenfällig. Als die Herrin Waltrada, die Tochter des letzten Kastellkommandanten von Arbon, 779 den Ort «Rumanishorn» dem Kloster St.Gallen schenkte, wurde nebst Häusern, Feldern, Wäldern, Leibeigenen und Vieh auch schon eine Kirche erwähnt. Ihre Mauerreste kamen bei Grabungen 1964 zum Vorschein. In mehreren Umbauten und Vergrösserungen wurde der ursprünglich freistehende Wehrturm in den Baukörper einbezogen. Ursprünglich trug der Turm ein Riegelwerk, wie es das Schloss Arbon heute noch zeigt. Beide Konfessionen hielten während Jahrhunderten hier ihre Gottesdienste. Nachdem 1911 die Evangelischen und 1913 die Katholiken ihre eigenen, grossen Gotteshäuser errichtet hatten, wurde die Alte Kirche entbehrlich. Nach einem Dornröschenschlaf erwachte sie in einer Renovation 1967–69 zu neuem Leben. Der vormals übermöblierte Raum wurde in eine klare, anspruchslose Schlichtheit zurückgeführt. Heute fi nden darin Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen statt.

Arbon, katholisch Galluskapelle

Die Überlieferung sagt, am Platz der heutigen Kapelle sei das Haus gestanden, in dem der Glaubensbote Gallus am 16. Oktober 641 starb. Um den Fussabdruck im eingemauerten Sandstein neben dem Kapelleneingang ranken sich Legenden. Grabungen in und neben der Kapelle belegen mehrere Bauphasen, die ältesten in karolingischer Zeit. Die Galluskapelle ist jedenfalls das älteste bestehende Gebäude Arbons. Das Mauerwerk im «Ährenverbund» weist auf das 12./13. Jh. hin. Nur noch wenige Reste von einst fl ächendeckenden Fresken aus der Mitte des 14.Jh. konnten bei einer Renovation 1949 freigelegt werden. Lange Zeit diente die Kapelle als Grabstätte für Priester, Adlige und vornehme Bürger. 1768–72 wurde der heutige Chor errichtet, in dessen Zentrum seit 1876 ein Barockaltar aus dem aufgehobenen Kloster St.Katharinental steht. Eine Gallus- Reliquie ist in ein modernes, kostbares Reliquiar gefasst. Die Evangelistentafeln stammen aus der ehemaligen Schlosskapelle Luxburg. Die beiden Glasgemälde im Vorchor zeigen Szenen aus dem Leben des hl. Gallus.

Horn, evangelische Kirche

Wer hat nicht schon beim Vorbeifahren einen Blick auf diesen speziellen Bau – eingeklemmt zwischen Strasse und See – geworfen und die feine Nadelspitze des Turms bestaunt? «Ornamentlos, gradlinig im Schiff und Turm, dies gibt dem Bau die Prägung stillen, distinguierten Ernstes», hiess es schon bei der Einweihung 1930. Architekt Emil Schäfer, Zürich, erdachte die knappen, kompromisslosen, modellartigen, klassischen Formen, die auch bei der Erneuerung 1989 unangetastet blieben. Ebenso schnörkellos einfach ist das Innere. Der Anstoss zum Kirchenbau in Horn liegt weit zurück. Die Horner gehörten einst zur Pfarrei Arbon. Am 11. Mai 1732 ertranken 27 Horner, als ihr Schiff auf der Rückfahrt vom Gottesdienst in Arbon kenterte. Unter dem Eindruck dieses Unglücks errichtete man einen Fonds für eine eigene Kirche, der sich jahrzehntelang vermehrte. Doch der Schwung erlahmte. Erst als sich die katholischen Horner von Arbon lösten, fanden es auch die Evangelischen an der Zeit, den gleichen Schritt zu wagen und 1920 eine eigene Kirchgemeinde zu bilden. Man darf heute noch ihren damaligen Mut zu diesem «modernen» Bau bewundern.