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Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet - Impulse von Dietrich Bonhoeffer und anderen

Riehen BS, 20.11.2021, 9:00 - 16:45 Uhr
Hilfen für die Praxis | Meditation | Leben und Glauben | Bibel und Theologie | Gemeinsam beten, feiern | Innehalten und Auftanken

Neunter Netzwerktag zur Förderung von christlicher Meditation und Kontemplation in der Schweiz


Programm
Ab 8.45 Einchecken, Kaffee
9.45 Tagungsbeginn
10.00 Stille-Übung
10.30 Impuls 1:Dietrich Bonhoeffer als Mystiker
11.30 Workshops Teil 1
12.40 Mittagessen
14.00 Impuls 2: Beten und Tun des Gerechten
15.00 Workshops Teil 2
16.00 Stille-Übung
16.45 Tagungsende

Impulse
1. Dietrich Bonhoeffer als Mystiker – sein Leben mit Gott in der Zerreißprobe zwischen Glauben, Politik und Welt
Wer ist Jesus Christus für uns heute? Diese Frage stellte Bonhoeffer immer wieder. Wir beleuchten prägnante Stationen Bonhoeffers Lebensweges unter diesem Aspekt. Was erfahren wir über seine Gottesbegegnungen und deren Auswirkungen im Alltag? Wie hat es seinen Umgang mit der Bibel und dem Gebet geprägt und sein Engagement in Ökumene und Politik? Wir lassen uns u.a von folgenden Stationen inspirieren: Bonhoeffers Aufenthalt in New York und seine Bekehrung; Ökumene und Pazifismus; Widerstand gegen das Eindringen
von Politik und Ideologien in die Kirche; Begegnung mit Kommunitäten und der Versuch kommunitären Lebens im Predigerseminar Finkenwalde; Eintritt in die Widerstandsbewegung

2. Beten und Tun des Gerechten – das geistliche Leben Bonhoeffers zwischen Kontemplation und Aktion
Was können wir von Bonhoeffers Entscheidungswegen lernen? Geistliches Leben – auch Kontemplation – darf, ja muss immer nach innen und aussen gerichtet sein. In dem Dilemma, dass wir in dieser Welt immer schuldig werden, erkannte Bonhoeffer, dass derjenige, der Jesus nachfolgt, jenseits von Gut und Böse ist. Er blickt nur auf Jesus. Wer ist Jesus Christus für uns heute wirklich?

Referent
Dr. theol. Rainer Ebeling, 1949, freischaffender Dozent für Systematische Theolgie, ev. th. Fakultät Zagreb, Research Fellow an der University of South Africa, Pretoria

Workshops

1.«Ora et labora» Geistliches Leben im Alltag gestalten
«Beten und arbeiten – ora et labora», so lautet der alte, bekannte Rhythmus monastischen Lebens. Wie kann ich meinen Lebensalltag auch ausserhalb eines Klosters davon bestimmen lassen? Dieser Frage wollen wir nachgehen und dabei Anregungen aus der alten Benediktsregel ins heute hineinbuchstabieren. Der Workshop will Menschen ansprechen, die auf der Suche sind geistliches Leben in ihrem Alltag zu gestalten.
Sr. Brigitte Arnold, Kommunität Diakonissenhaus Riehen, Pfarrerin, Geistliche Begleiterin und Exerzitienleiterin

2. Mein Kloster bauen im Alltag – Anregungen von Dietrich Bonhoeffer
Mit angehenden Pfarrern erprobte Dietrich Bonhoeffer im Seminar in Finkenwalde das gemeinsame geistliche Leben und schuf damit den Prototyp einer neumonastischen Gemeinschaft. Im Workshop gehen wir der Frage nach, welche Erkenntnisse Bonhoeffers zum einsamen und gemeinsamen Tag wir für unsere eigene spirituelle Praxis aufnehmen
können und welche Gestalt unser eigenes Kloster mitten im Alltag haben könnte. Wir nehmen uns Zeit, die Impulse Bonhoeffers zu diskutieren. Zwei Tagzeitengebete dienen als Übungsbeispiele.
Thomas Bachofner, 1965, reformierter Pfarrer, Leiter tecum in der Kartause Ittingen, ausgebildeter Meditationsleiter und Peter Graf, 1961, Theologe MA, Ausbildung in geistlicher
Begleitung, tätig als Unternehmer

3. Einer ist euer Meister, ihr alle aber seid ...
Nach Matthäus 23,8b sagt Jesus zum Volk und zu seinen Jüngerinnen und Jüngern, sie sollten sich nicht Rabbi (Lehrer) nennen lassen, denn sie seien alle Brüder und Schwestern ... Wir denken nach über den eigenen Weg im Glauben und überlegen, was Menschen zum christlichen Glauben und zu einem geistlichen Weg anderer Menschen beitragen können – und was nicht. Neben Matthäus 23 betrachen wir dazu weitere Abschnitte aus der Bibel (zB. 2. Timotheus und 1. Korinther 3).
Hans Jörg Fehle,1953, reformierter Pfarrer, freischaffend als geistlicher Begleiter und Exerzitienleiter

4. Mystik und Leiden – Was wir von Meister Eckhart über einen fruchtbaren Umgang mit eigenem Leid lernen können
Nach einer Kurzvorstellung Meister Eckharts fokussieren wir auf ein Thema, zu welchem er viel zu sagen hat: Mystik und Leiden. Wie können wir Leiden diverser Art in eine innige, kontemplative Gottesbeziehung integrieren? Welche Vorstellungen helfen uns dabei?
Jens Kaldewey, Pfarrer, theol. Referent, Lebensberater

5. Die Verheissung der Stille – Wesen und Praxis christlicher Meditation und Kontemplation
Meditieren, Beten mit dem Atem: Wie geht das? Biblische Grundlegung und Unterschied zu östlichen Formen der Meditation. Der Workshop will Menschen einladen, die eine erste Erfahrungen mit dieser Art der Beziehungspflege zu Gott machen wollen. Mit praktischen Übungen.
Ruth Maria Michel, Leitung VBG-Ressort Spiritualität und Begleitung, Exerzitienleiterin

6. Kontemplative Schriftlesung – Wenn die Schrift zu reden beginnt
«Die Schrift muss in demselben Geist gelesen werden, in dem sie verfasst ist, und sie muss in demselben Geist verstanden werden.» Die Worte des Zisterziensermönchs Wilhelm von Saint Thierry (um 1080 bis 1148) lassen aufhorchen. Sie laden uns ein, im Umgang mit der Bibel Wege zu suchen, durch die uns sachgemäss und geistlich die Bedeutung der Heiligen Schrift eröffnet werden kann. Die kontemplative Schriftlesung ist dafür eine geeignete Leseweise. Mit ihren vier bzw. fünf Elementen, lectio, meditatio, oratio, contemplatio (actio) lehnt sie sich an die klassischelectio divina an, geht gleichzeitig aber auch darüber hinaus. Der Workshop stellt die einzelnen Elemente der kontemplativen Schriftlesung vor und lädt dazu ein, anhand ausgewählter Textbeispiele eigene Erfahrungen mit dieser Leseweise zu machen.
P. Dr. Wilfried Dettling SJ, Jesuit, Bildungsleiter des Lassalle-Hauses, Begleiter von ignatianischen Exerzitien und kontemplativen Exerzitien mit dem Jesusgebet

Kosten
CHF 80.– Frühbucherrabatt bis 30.8.2021
CHF 130.– ab 1.9.2021
Der Betrag ist vor Ort bar bezahlbar.
Die Kosten beinhalten Referenten- und Raumkosten, Speisen und Getränke.

Ort
FEG Riehen, Erlensträsschen 47, CH-4125 Riehen
Ab Basel SBB mit Tramlinie 2 Richtung Eglisee, bis Mustermesse, umsteigen in Tramlinie 6 Richtung Riehen-Grenze bis Riehen Dorf.
Reisedauer ab Basel SBB insgesamt ca. 35 min.

Nähere Infos und Anmeldung
www.netzwerkkontemplation.ch
info@netzwerkkontemplation.ch / 071 988 88 30
Bis spätestens 28.10.2021

Frühzeitige Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmendenzahl.
Bei allfälligen Beschränkungen wegen Corona werden die Anmeldungen nach Datum des Eingangs berücksichtigt. Ihre Anmeldung wird bestätigt.
Es kann nur ein Workshop besucht werden (Durchführung in 2 Teilen, Vor- und Nachmittag). Bitte bei der Anmeldung die Nummer des Wunsch-Workshops angeben.

Veranstalter
Interessengruppe Netzwerk Kontemplation: Sr. Brigitte Arnold, Pfr. Thomas Bachofner,
Pfr. Hans Jörg Fehle, Peter Graf, Jens Kaldewey, Ruth Maria Michel, Pfrin. Noa Zenger

Veranstalter:
tecum - Zentrum für Spiritualität Bildung und Gemeindebau