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Denkwürdige Diessenhofer Tage mit Theo Lehmann

Theo Lehmann, wortgewaltiger Prediger und Mitgestalter des jugendbewegten Aufbruchs in der damaligen DDR gastierte letztes Wochenende in Diessenhofen in der vollbesetzten Stadtkirche. Sein Thema ist der Mensch, dem es gleichgültig ist, wo er die Ewigkeit verbringen wird.

Lehmann prangerte verweichlichte Christen und verweltlichte Kirchen an, fragte, ob wir in Europa bereit und in der Lage seien, eine künftige Verfolgung durchzustehen und schilderte eigene Erfahrungen unter dem kommunistischen Regime, das ihm das Leben in jeder erdenklichen Weise schwer machte. Nachdrücklich setzt sich Lehmann dafür ein, dass Christen wieder die Fähigkeit erlernen, ihren Glauben unter Druck und Anfeindung auszuüben.
Was Lehmann sagte, steht quer zu den üblichen Sonntagspredigten mit auf Mass und Mitte getrimmten Ton. Dieser Theologe aus dem Osten pflegt nicht den Dialog am runden Tisch. Sein Ziel ist nicht der friedvolle Ausgleich der Kulturen und Religionen. Stattdessen erfolgten Seitenhiebe auf die tonangebenden Kreise in Gesellschaft und Kirche. Gegenüber Freund und Feind verteidigt Lehmann den überlieferten Wahrheitsanspruch von Jesus Christus.

Rückblick und Ausblick
Bald ist es dreissig Jahre her, dass der Eiserne Vorhang gefallen ist, und Theo Lehmann zog Bilanz. Gar nicht dankbar ist er für den Verlust an Sicherheit seit 2015, als eine mehr oder weniger unkontrollierte Zuwanderung zugelassen wurde. Dabei begrüsst Lehmann jede Tat der Nächstenliebe. Was er hingegen ablehnt, ist eine schrankenlose Barmherzigkeit, die sich staatliche Organe auf ihre Fahnen schreiben – und mit dieser Begründung dann Grenzen öffnen und jeden hereinlassen, wer es auch sein mag. Das Gebot der Barmherzigkeit könne und dürfe den rechtsstaatlichen Grenzschutz nicht aushebeln.  
Lehmann hat an diesen Diessenhofer Begegnungstagen Akzente gesetzt, die ungewöhnlich sind und in der Kirche selten vernommen werden. Er hat kräftigen Gegenwind zum Zeitgeist entfacht, aber noch mehr Rückenwind erzeugt für diejenigen, die mit Ernst Christen sein wollen.

Ermahnung im Hinblick auf 150-Jahr-Jubiläum
Was Lehmann ins Stammbuch geschrieben hat, gleicht einer äusserst kritischen Nachbetrachtung zum letztjährigen Reformationsjubiläum. Zugleich ist es eine eindringliche Mahnung an alle Thurgauer evangelischen Kirchgemeinden, dass sie das bevorstehende 150-jährige Jubiläum der beiden Thurgauer Landeskirchen im Geist eines unverkürzten und unverstellten Evangeliums feiern.

Den ausführlichen Bericht von Pfarrer Gottfried Spieth aus Diessenhofen zur Veranstaltungsreihe mit Theo Lehmann lesen Sie unten im Dokument "Eindrucksvolle Tage mit Dr. Theo Lehmann".

brb.

 

Theo Lehmann (Mitte) stellt sich der Diskussion.

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