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Evangelische Synode: Den Jungen eine Stimme geben

Dominik Murer aus Tägerwilen und Marc Bührer aus Matzingen nehmen am 27. Juni als frisch gewählte Mitglieder erstmals an einer Sitzung der Evangelischen Synode teil. Das Besondere dabei ist: Murer ist 21, Bührer erst 18 Jahre jung.

 

Der Beweggrund, sich in die Evangelische Synode wählen zu lassen, ist bei beiden derselbe: Sie wollen, dass die jungen Ideen in die Synode einfliessen und ihre Stimme gehört wird. Der Bezug zum kirchlichen Leben der beiden geschah auf ganz unterschiedliche Weise. Dominik Murer besuchte bereits in der 1. Klasse die Jungschar und war später sieben Jahre lang Jungscharleiter. Als Jugendlicher besuchte er verschiedene Gottesdienstformate wie «Planet» oder moderiert aktuell bei den Start-Up-Gottesdiensten. «Ich bringe mich und meine Ideen gerne ein. Zudem faszinieren mich demokratische Prozesse», sagt der 21-jährige Kantischüler, der nach der Matura Jura studieren möchte. Als ein Platz in der Kirchenvorsteherschaft frei wurde, meldete er sich. Ansporn dabei war für ihn, das kirchliche Gemeindeleben mitzugestalten und zu fördern. Seit eineinhalb Jahren betreut er das Ressort Junge Erwachsene und Öffentlichkeitsarbeit. 

Eine Perspektive geben
Marc Bührers Zugang zum kirchlichen Leben erfolgte über den Religionsunterricht und vor allem über sein Klavierspiel. «Bereits in der 5. und 6. Klasse wurde ich als Kirchenmusiker engagiert», sagt Bührer, der im letzten Ausbildungsjahr zum Fleischfachmann steht. Auch er ist seit eineinhalb Jahren Mitglied der Matzinger Kirchenvorsteherschaft und für das Ressort Öffentlichkeitsarbeit und Festwirtschaft zuständig. Bührer sagt dazu: «Den jungen Menschen eine Perspektive geben und dafür besorgt sein, dass die Kirche als Gemeinschaft weiterbesteht, das ist meine Motivation.»

Auf kantonaler Kirche Verantwortung übernehmen
Als Dominik Murer an einer Sitzung der Kirchenvorsteherschaft von einem freiwerdenden Sitz in der Synode erfuhr, meldete er sich spontan. «Ich finde es cool, auch auf kantonaler Ebene Verantwortung zu übernehmen», sagt Murer. Auch Bührer hob den Finger, als nach einem neuen Mitglied für die Synode gesucht wurde und erntete zuerst Erstaunen. «Sie hatten wohl nicht mit mir gerechnet, da ich so jung bin», sagt Bührer lachend. Doch mit der Wahl in die Synode ist für die beiden das Engagement noch nicht zu Ende. Diakon Steff Keller, selber Synodemitglied, machte darauf aufmerksam, dass im Büro der Synode ein Stimmenzähler sowie ein Mitglied für die Geschäftsprüfungskommisson GPK gesucht wird. Dabei stiess er bei den beiden auf offene Ohren. Murer hat bereits Erfahrung als Stimmenzähler der Volksschulgemeinde Tägerwilen. Und Bührer möchte auch in diesem Bereich an der kirchlichen Zukunft mitarbeiten. 

Vorfreude auf erste Synodesitzung
Beide besuchen den Einführungsabend am 8. Juni für erstmals in die Synode Gewählte, bei dem sie unter anderem einen Einblick in den Sitzungsablauf der Synode erhalten. Zuvor stand aber am 16. Mai die Wählerversammlung an, an der sich Dominik Murer als Stimmenzähler und Marc Bührer als Mitglied der GPK den Synodalen vorstellen konnten. Murer ist etwas nervös, da sich noch ein zweiter Kandidat für dieses Amt zur Verfügung stellt. In erster Linie freuen sich beide auf den 27. Juni, den Tag ihrer ersten Synodesitzung. «Ich hoffe, mich mit anderen Synodalen austauschen zu können, die schon länger dabei sind. Ausserdem kenne ich schon einige Leute, das macht es einfacher», sagt Murer. Bührer sieht in seinem Synodesitz einen Mehrwert für die Gemeinde und freut sich auf die kirchenrechtlichen Themen. Als so junger Mensch könne man sehr lange dabei sein und miterleben, was sich verändert, oder eben auch nicht verändert. Das gemeinsame Ziel der beiden Jungsynodalen lautet: Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir Jungen da sind.

Claudia Koch

Marc Bührer (links) aus Matzingen und Dominik Murer aus Tägerwilen freuen sich auf ihre erste Sitzung der Evangelischen Synode am 27. Juni.

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