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«Friede auf Erden» aus dem Museum

Das Museum Bischofszell bot eine eindrückliche Kulisse für die Weihnachtsfeier «Nicht nur ‹Oh du fröhliche›…»: Kirchliche und Museumsverantwortliche verdeutlichten das Spannungsfeld von Krieg und Frieden.

 

Licht und Schatten standen im Zentrum der Weihnachtsfeier vom Sonntagabend, 11. Dezember 2022 unter der Leitung der evangelischen Thurgauer Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au. Sie machte vor allem klar: «Weihnachten ist nicht nur ein Fest, es ist ein Gefühl. Es lebt auch in Krieg und säkularen Zeiten, weil wir gerade dann diese Hoffnung brauchen.» Weihnachten mit all den Lichtern und Kugeln, Krippen und Kerzen erinnere uns daran, «dass wir in allem, was geschieht, nicht tiefer fallen können als in Gottes Hand.» Die beiden Kirchen- und Profimusiker, Sängerin Natasha Hausammann und Pianist Andreas Hausammann, bereicherten die Feier musikalisch: Sie verdeutlichten das Ausstellungsthema und die erlösende und hoffnungsbringende Weihnachtsbotschaft mit ihren Liedern. Bewegender und hoffnungsvoller Schlusspunkt war das gemeinsame Schlusslied «Oh du Fröhliche» im ganzen Museum, wo die Feier in einen weiteren Raum direkt übertragen wurde. Die Liveübertragungen verfolgten zudem zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer im Internet.

Mit Hoffnung geladener Zeitspiegel
Die Feier baute auf der Weihnachtsausstellung mit historischen Exponaten auf, die Sammler Alfred Dünnenberger für das Historische Museum Bischofszell zusammengestellt hat und die noch bis am 29. Januar 2023 zu besichtigen sind. Er berührte die Herzen im Gespräch mit Christina Aus der Au, weil er bewusst aufzeigen will «wie sehr Weihnachten immer ein mit Hoffnung aufgeladener Zeitspiegel war: Sei es tiefer christlicher Glaube, euphorischer Nationalismus, Krieg und Not, Armut, Reichtum oder unsere sinnentleerte Überflussgesellschaft – alles spiegelt sich seit Jahrhunderten im Weihnachtsfest.» Er selber sei traurig, dass der immer wieder bemühte Slogan «Nie wieder Krieg!» aus dem Jahr 1918 bis jetzt stets verhallt sei. «So muss das Fest der Liebe heuer einmal mehr mitten in Europa unter entsetzlichsten Kriegsbedingungen begangen werden.» Sein innigster Wunsch sei: «Möge es besonders den Menschen in der Ukraine gelingen, aus dem Weihnachtsfest 2022 die notwendige Hoffnung zu schöpfen.»

Oft nur kurzer «Friede auf Erden»
Museumspräsident und Unternehmer Pius Biedermann bedauerte, dass die Botschaft «Frieden auf Erden» oft nur für kurze Zeit verbindend sein könne, wie die Sonderschau Dünnebergers eindrücklich zeige. Da an der Weihnachtsausstellung noch bis am 29. Januar 2023 vor allem religiös christliche Werte in säkularen Räumen gezeigt würden, habe auch eine Weihnachtsfeier christlicher Prägung ihren Platz. Umso mehr «als der grösste Teil unserer Besucherinnen und Besucher Weihnachten mit der Geburt Christi und dem christlichen Glauben verbindet».

Mehr Infos, Öffnungszeiten bis 29. Januar 2023 oder Feier nachträglich miterleben: www.weihnachten-bischofszell.ch

 

Weihnachtsfeier im Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden: Christina Aus der Au setzte mit Alfred Dünnenberger im Gespräch hoffnungsvolle Akzente.

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