Newsdetail

Gedanken zu Auffahrt

Eigentlich fast so schlimm wie Karfreitag. Jesus ist wieder weg. Eine kurze Zeit war alles gut. 40 Tage zwischen Ostern und Auffahrt ist Jesus da, leibhaftig, redet, hört zu, isst und trinkt. Wie früher.

Aber dann «wird er emporgehoben», heisst es im Lukasevangelium und der Apostelgeschichte, und er verschwindet im Himmel. Weg. Die Erde wieder leer. Den Menschen überlassen. So sieht sie ja auch aus. Ausbeutung, Hungersnöte, Kriege – warum lässt ein guter Gott das zu? Gott ist wieder zurück im Himmel, wir bleiben hier. Das ist die Situation an Auffahrt.

Aber nein, es ist eben doch nach Karfreitag. Wir sind nicht allein. Im Lukasevangelium gibt ihnen Jesus seinen Segen mit, und die Jüngerinnen und Jünger kehren fröhlich und freudig nach Jerusalem zurück. In der Apostelgeschichte müssen sie erst angestupft werden: «Was schaut ihr in den Himmel? Hier auf Erden spielt die Musik! Hier sollt Ihr leben, arbeiten, feiern und Euch einsetzen für das Reich Gottes! » Hier sollt Ihr verkünden, dass durch alles Traurige und Schlimme hindurch das Leben und die Liebe stärker sind.

Und Ihr könnt das, denn (Achtung Spoiler) Gottes Geist wird zu Euch kommen, der Euch mutig, hoffnungsvoll, gelassen und stark macht. Hier und heute beginnt die Zukunft. Auf der Erde.

Prof. Dr. Christina Aus der Au, Präsidentin des Evangelischen Kirchenrates des Kantons Thurgau
 

Bild: iStock

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben