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Gedanken zu Pfingsten

Zehn Tage ohne Gott auf Erden – aber am Pfingstsonntag ist Christus wieder da. Als Gottes Geist ausgesendet in die Herzen der Jüngerinnen und Jünger. Und zu all denen, die ihnen zugehört haben, damals in Jerusalem. Darunter sind nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen und Migrantinnen, Zugewanderte und Eingereiste, Bekehrte und Fremdgläubige. Alle hören plötzlich die Predigt in ihrer Muttersprache. Einfach so, ohne Übersetzungsapp.

Stellt Euch vor, wie sich das anfühlen könnte. Ich verstehe plötzlich, was sie sagen. Diejenigen, die von Gott erzählen, von Christus und was das mit mir zu tun hat. Sie sprechen meine Muttersprache. Und Deine auch. Schwiizertütsch und Hochdeutsch, Jugendslang und oldschool. Italienisch und türkisch, albanisch und serbisch, kroatisch und tamilisch, tigrinisch und arabisch. Ukrainisch und russisch. Sie reden meine Sprache.
Stellt Euch vor, wie Kirche sein könnte, die von allen verstanden wird. Und in der alle erzählen können von dem, was sie befreit und trägt. Es ist nämlich schon in der Apostelgeschichte nicht nur Petrus, der redet, sondern alle, die zusammengekommen sind. Das Evangelium wird nicht nur vielfältig gehört, sondern es wird auch vielfältig verkündigt.
Diese lebendige Vielfalt ist von Gottes Geist gewollt und gesegnet, von Anfang an bis heute. Dass wir damit und darin gemeinsam Kirche sein können. Und so komm, Heiliger Geist, erfülle uns und unsere Kirche immer wieder neu mit Deinen Farben, Deinem Reichtum und Deinem weiten Raum.
Habt ein frohes, buntes, lebendiges Pfingstfest!

Prof. Dr. Christina Aus der Au, Präsidentin des Evangelischen Kirchenrates des Kantons Thurgau

Bild: i-Stock

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