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Kirchenratskandidaten auf den Zahn gefühlt

Es war eine äusserst spannende Wählerversammlung am Donnerstagabend in der Stadtkirche Frauenfeld. Zwei Diakone und zwei Pfarrer, die sich um den zusätzlichen sechsten Sitz im Kirchenrat bewerben, wurden persönlich vorgestellt. Synodepräsidentin Judith Hübscher und Vizepräsident Pfarrer Haru Vetsch moderierten das Podiumsgespräch und bündelten die vielen Fragen, die von den Synodalen im Voraus eingereicht wurden.

Das Interesse war gross, den vier Kandidaten gründlich auf den Zahn zu fühlen. Die Synodalen, die am 6. Dezember ein zusätzliches Kirchenratsmitglied zu wählen haben, begnügten sich nicht mit der Lektüre der Kandidatenvorstellung auf der Website. Bereits im Vorfeld zur Wählerversammlung erhielt das Synodebüro rund 30 Fragen aus den Reihen der Synodemitglieder. Auch in der Versammlung selber zögerte das Publikum nicht, spontan Fragen zu stellen.

Glaubenshaltung und Ratsarbeit
Synodepräsidentin Judith Hübscher und Vizepräsident Pfarrer Haru Vetsch moderierten das Podiumsgespräch mit den vier Kandidaten Pfarrer Steffen Emmelius aus Aadorf, Diakon Stefan Keller aus Tägerwilen, Diakon Hanspeter Rissi aus Kreuzlingen und Pfarrer Paul Wellauer aus Bischofszell. Das Moderatorenduo fasste den eingesandten Fragekatalog in drei Themenschwerpunkte zusammen und wollte von jedem der Vier wissen, wie er mit Herausforderungen und Krisen umgeht, was ihn an der Kirche und am christlichen Glauben fasziniert und wie er sich seine Arbeit im Kirchenrat vorstellt und wo er sich besonders einbringen kann.

Berührungspunkte zur säkularen Gesellschaft
Pfarrer Haru Vetsch interessierte sich dafür, wie die Kandidaten die kirchliche Sicht in die säkulare Gesellschaft einbringen möchten, wie sich sie als Vertreter einer Volkskirche die Annäherung vorstellen und wo sie die Grenzen sehen. Judith Hübscher wollte nebst persönlichen Stärken und Schwächen wissen, welche Chancen der zusätzliche sechste Kirchenratssitz bietet, der zwingend durch eine ordinierte Person zu besetzen ist.

Innovationsbedarf und Pfarrmangel
Aufschluss über die Prioritätensetzung der Kandidaten gab auch deren Auswahl bei der Beantwortung der Publikumsfragen. So mussten sie sich entscheiden, zu welchen Fragen sie aus dem bunten Strauss an spontan gestellten Fragen im knapp bemessenen Zeitfenster unbedingt Stellung beziehen möchten. Auf Sachebene wollten die Synodalen zum Beispiel wissen, was die Kandidaten unternehmen möchten um den Pfarrnachwuchs zu fördern, wie Kirche auch für ihre Mitglieder im mittleren Alter attraktiver werden kann oder wie eine fruchtbare Verbindung von städtisch und ländlich geprägten Gemeinden gelingen kann. Eher um das Spüren der Person, ging es bei weiteren Publikumsfragen wie „Siehst du Innovationsbedarf der Kirche und in welchen Bereichen?“ oder „Was macht für dich die Thurgauer Landeskirche aus und wo würdest du persönlich die Rote Linie ziehen?“

Die Wählerversammlung gab guten Einblick über die Motivation und die Haltung der Kandidaten. Einfacher wird die Wahl dadurch nicht. Alle vier bringen gute Voraussetzungen mit. Die Antworten der Kandidaten können im Originalton nachgehört werden. Der Anlass wurde live übertragen, das Video von der Wählerversammlung kann noch bis zum 7. Dezember 2021 angeschaut werden.

Brunhilde Bergmann

siehe auch Newsbeitrag vom 25.10.2021

 

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