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Kirchensonntag mit „Rückenwind“

Das neue Thurgauer Liederbuch wird mit Spannung erwartet: Am Kirchensonntag in Neukirch Egnach ist es endlich soweit. Das von der Evangelischen Landeskirche Thurgau herausgegebene Zusatzgesangbuch wird erstmals öffentlich präsentiert und das Singen der Gemeinde im Festgottesdienst kräftigen Rückenwind erfahren. „Rückenwind“, so heisst auch das neue Liederbuch.

Das Bedürfnis nach dem neuen, offiziellen Zusatzgesangbuch ist wohl noch grösser als erwartet. Mit 4000 Bestellungen wurde gerechnet, 6000 sind bis Ende März im Sekretariat der Landeskirche eingegangen. Ab Montag, 12. Juni kann man das Liederbuch im Buchhandel erwerben.


Einführung am Kirchensonntag
Am Thurgauer Kirchensonntag in Neukirch-Egnach wird das neue Liederbuch Rückenwind eingeweiht, die Festgemeinde singt im Gottesdienst daraus. „Unterstützt wird sie dabei von Liedermacher Andrew Bond und den Sängerinnen und Sängern vom Union Mass Choir, dem Thurgauer Trachtenchor und dem Festchor des Kirchenchorverbands“, freut sich Oliver Wendel. Er ist gespannt, wie der Gemeindegesang aus rund 2000 Kehlen klingt. Wendel ist als Projektleiter und landeskirchlicher Beauftragter der Fachstelle für Popularmusik federführend an der Entstehung und Einführung des neuen Gesangbuchs beteiligt. Unter seiner Leitung begleitet die Kirchensonntagsband auch einige Rückenwind-Lieder im Nachmittagsprogramm.

 

Auswahlkriterien: Mehr als Ohrwurmpotential

Eine 15 -köpfige Spurgruppe traf aus rund 300 eingereichten Vorschlägen eine Vorauswahl und erprobte die Lieder. Sie orientierte sich dabei an musikalischen Kriterien wie Melodieführung, Tonumfang und Rhythmus – alles Faktoren, die sich auf die Singbarkeit für den Gemeindegesang auswirken. Auch theologische Kriterien wie Vielfalt von Glaubens- und Lebenserfahrungen im landeskirchlichen Kontext wurden berücksichtigt. Über die definitive Aufnahme befand die Steuergruppe mit Projektleiter Oliver Wendel, Kirchenratspräsident Pfarrer Wilfried Bührer, Kirchenrätin Gerda Schärer, Musikdiakonin Marina Martin und Pfarrer Steffen Emmelius.

 

Auch kindgerechte Dialektfassungen
Entstanden ist ein rund 200-seitiges Buch mit 122 zeitgemässen und populären Kirchenliedern. Die ausgewogene Mischung enthält Lieder, die nicht im Kirchengesangbuch stehen, aber im Gottesdienst, in Chorprojekten, in der Arbeit mit Jugendlichen oder Familien immer wieder gerne gesungen werden. Darunter sind 15 Kanons, 45 mehrstimmige Sätze und Lieder, die besonders für Kinder geeignet sind sowie eine Sammlung aus den vier Thurgauer Singtagen. Die Texte sind in Schriftdeutsch, Englisch und Dialektfassungen.
Angeordnet sind die Lieder nach dem liturgischen Raster Sammlung-Anbetung-Verkündigung-Fürbitte-Sendung. Ein verfeinerter Themenraster am Schluss des Buches erleichtert die praktische Suche.

 

Verbindender Grundstock
Mit dem Zusatzgesangbuch erweitert die Landeskirche ihr offizielles Liederrepertoire um bekannte und um weniger bekannte Lieder. Die Gemeinden können auf einen erprobten, gemeinsamen Grundstock zugreifen, der über lokale Grenzen hinaus verbindet. Auch wer den Gottesdienst nicht in der eigenen Kirchgemeinde besucht, soll vertraute Elemente erfahren. Ein Aspekt, den Kirchenratspräsident Wilfried Bührer hoch gewichtet
. Gerda Schärer, ressortverantwortliche Kirchenrätin betont, dass die Bindung an Gemeinschaft und Kirche über positive Erlebnisse und Beziehungen geschieht: „Gut geleitete Musikprojekte, engagierte Bands und Chöre fördern die Gemeindeentwicklung. Das neue kantonale Zusatzgesangbuch will auch einen Beitrag dazu liefern. Die traditionelle Form des Kirchenliedes wird deswegen nicht verschwinden.“, verweist sie auf den ergänzenden Charakter zum Kirchengesangbuch.

 

Einführungsveranstaltung für Umsetzung auf Gemeindeebene
Kirchensonntagsbesucherinnen und –besucher können das Buch am Verkaufsstand durchblättern und zur Sonderkondition erwerben.

Die Fachstelle für Popularmusik führt am 8. September in Weinfelden und am 22. September in Berlingen Einführungsveranstaltungen zum neuen Liederbuch durch.

 

Brunhilde Bergmann

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