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Neues wagen, auch wenn das Geld knapper wird

Der Kirchenrat legt der Synode vom 1. Dezember 2020 seine Legislaturziele vor. Er möchte mit einer «Start-up Kirche» neue Wege im kirchlichen Leben und in der Diakonie öffnen. Dazu beantragt er, eine Stelle für kirchliche Erprobungsräume zu schaffen. Dies trotz erwartetem Rückgang an Steuereinnahmen.

Die evangelische Herbstsynode vom 1. Dezember 2020 findet coronabedingt ohne Publikum in der Festhalle Rüegerholz in Frauenfeld statt. Die Synodalen haben eine reich befrachtete Traktandenliste vor sich. Zu Beginn in der Synodeandacht wird Mirjam Loos als neue Leiterin der Fachstelle Religionsunterricht eingesetzt, ebenso das Pfarrehepaar Marc und Meike Ditthardt aus Lengwil, die am Bundesasylzentrum in Kreuzlingen seelsorgerliche Aufgaben wahrnehmen.

Legislaturziele: Bewährtes und Neues
Gemäss Zusage in der Sommersynode legt der Kirchenrat ein fünfseitiges Papier mit seinen Arbeitsschwerpunkten für die Jahre 2020 bis 2024 vor. In seinen Legislaturzielen setzt der Kirchenrat die Entwicklungslinien der letzten Jahre fort, setzt aber auch neue Akzente, welche Synode-Entscheide erfordern. Mit der beantragten Schaffung der 50-Prozent-Stelle «Start-up Kirche» will die Thurgauer Landeskirche Neuland betreten. Die vorerst auf fünf Jahre befristete Stelle soll zusammen mit Kirchgemeinden Projekte für neue kirchliche Angebote entwickeln, anstossen und begleiten. Von der Stelle für kirchlichen Erprobungsräume verspricht sich der Kirchenrat Impulse und Ideen für neue Angebote im kirchlichen Leben und in der gelebten Diakonie. Als Anschauungsbeispiel, verweist der Kirchenrat auf das Projekt «Open Place» der Evangelischen Kirchgemeinde Kreuzlingen. Auch wenn der Kirchenrat längerfristig mit einer Verknappung der finanziellen Mittel rechnet, möchte er diesen neuen Weg erschliessen. Das Budget 2021 der Landeskirche, das der Kirchenrat der Synode zum Entscheid vorlegt, geht bei Einnahmen und Ausgaben im Volumen von 6.4 Millionen Franken von einem Aufwandüberschuss von Fr. 64'325.- aus.

Fachstelle Musik in der Kirche soll definitiv werden
Die Fachstelle Musik in der Kirche mit den zwei Bereichen klassische Kirchenmusik und kirchliche Popularmusik, möchte der Kirchenrat definitiv im bisherigen Stellenumfang von 40 Prozent weiterführen. Der entsprechende Entscheid wurde in der letzten Synode vertagt bis eine Gesamtschau der künftigen Aufgaben der beiden Stelleninhaber und die finanziellen Möglichkeiten der Landeskirche vorliegen.

Gemeinsames Logo und Prävention vor Grenzverletzungen
Nebst dem Budget 2021 und der Vorlage des Finanzplans stehen auf der Traktandenliste unter anderem ein Grundlagenbeschluss für einen gemeinsamen grafischen Auftritt von Kirchgemeinden, Landeskirche und EKS unter dem Logo „Kreuz im Licht“.
Unter dem Titel «Achtsam Kirche sein mit Leib und Seele» legt der Kirchenrat der Synode ein Konzept zur Kenntnis und Diskussion vor. Um die die Präventionsmassnahmen umzusetzen, sind rechtliche Grundlagen für die Schaffung einer Anlaufstelle für sexuelle Grenzverletzungen und im Personalrecht nötig.

Zwei Vorstösse
In seiner Interpellation «Seelsorge und Pandemie in Heimen, in Spitälern und im Strafvollzug» will der Arboner Pfarrer Dr. Andreas Gäumann, wissen, welche Schlüsse der Kirchenrat im Blick auf die Seelsorge aus dem Lockdown gezogen hat. Ein weiterer Vorstoss von ihm betrifft die Ersatzwahl ins Kirchenratspräsidium, welche voraussichtlich in der Juni-Synode 2021 stattfinden wird.

Brunhilde Bergmann

Ausführliche Vorschau

Wie bereits im Sommer, findet auch die Herbstsynode in der Festhalle Rüegerholz in Frauenfeld statt.

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