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Sommersynode in der Festhalle Rüegerholz

Die Halbtagssynode am 29. Juni 2020 in Frauenfeld befasst sich mit dem landeskirchlichen Rechenschaftsbericht und der Jahresrechnung 2019, die mit dem Allzeit-Rekord-Überschuss von 504'500 Franken abschliesst. Corona-bedingt finden die Verhandlungen und der Synodegottesdienst in der Festhalle Rüegerholz ohne Publikumspräsenz statt. Nur die Medien sind eingeladen, die Verhandlungen zu verfolgen und der Öffentlichkeit zu berichten.

Das Synodebüro rechnet trotz schlanker Traktandenliste mit vielen Wortmeldungen. Dies aufgrund eines Rückweisungsantrags der Geschäftsprüfungskommission GPK, einer Motion zur Erarbeitung von Legislaturzielen, aber auch wegen der aktuellen Situation bei der EKS. Um dem vermutlich hohen Diskussionsbedarf genügend Zeit einzuräumen, wurde ein geplantes Gastreferat über das Verhältnis von Kirche und Staat auf die Herbstsynode verlegt. Das gerade eben zu Ende gegangene 150 Jahr-Jubiläum hätte Historiker Rudolf Gebhard mit seinen Ausführungen vor der Synode abrunden sollen.

Mit definitiver Musik-Fachstelle noch warten
Der Kirchenrat beantragt der Synode, die bis Ende 2021 befristete Fachstelle Musik in der Kirche in eine unbefristete Stelle der Landeskirche zu überführen. Seit drei Jahren führt die Landeskirche die Fachstelle mit je einer 20-Prozent-Stelle durch Dr. Jochen Kaiser für klassische Kirchenmusik und Oliver Wendel für die kirchliche Popularmusik. Trotz guter Erfahrungen mit den beiden Stelleninhabern beantragt die GPK Rückweisung und Behandlung in der Herbstsynode. Sie möchte das Geschäft in Zusammenhang mit der Budgetplanung behandeln lassen und mögliche Überschneidungen der künftigen, jetzt noch nicht im Detail präzisierten, Stelle für kirchliche Erprobungsräume ins Auge fassen.

Selbstverpflichtung zu Legislaturzielen der Exekutive
Bernhard Rieder, Frauenfeld, und Diakon Stefan Keller, Tägerwilen-Gottlieben, wollen mit ihrer Motion den Kirchenrat verpflichten, Legislaturziele für die am 1. Juni 2020 begonnene Amtsdauer 2020 bis 2024 vorzulegen. Ein Ansinnen, dem der Kirchenrat von der Zielsetzung grundsätzlich zustimmen gewillt ist, doch aus formalen Gründen ablehnt. Stattdessen will er sich selbst verpflichten, bis voraussichtlich zu Herbstsynode Legislaturziele zu erarbeiten und diese der Synode zur Diskussion und Kenntnis vorzulegen.
Abschied und Wahlen
Kirchenrat Rolf Bartholdi hat 12 Jahre das Ressort Recht und Gesetzgebung geleitet. Die Synode wird ihn feierlich verabschieden. GPK-Präsident Pfarrer Andreas Gäumann, Steckborn, hat seinen Rücktritt aus der GPK eingereicht. Als Nachfolger stellt sich GPK-Mitglied Michael Raduner aus Horn zur Wahl. Für das somit frei werdende Amt wird Bernhard Rieder aus Frauenfeld als neues GPK-Mitglied vorgeschlagen.

Im Jahresbericht 2019 legt die Landeskirche öffentlich Rechenschaft über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr ab, wagt einen Ausblick und stellt sich der Kritik. Der Jahresbericht ist durch die Synode zu genehmigen. Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Mehrertrag von 504'600 Franken statt des budgetierten Aufwandüberschusses von 108‘400 Franken ab. Der Kirchenrat beantragt, den Vorschlag dem Eigenkapital gutzuschreiben. Dieser Allzeit-Rekord-Überschuss ist als Vorsorge für schlechtere Zeiten hochwillkommen. Aufgrund der Corona-Krise rechnet der Kirchenrat damit, dass auf Ebene Kirchgemeinden die Steuererträge schon bald einmal geringer ausfallen werden, auf Ebene Landeskirche mit einer gewissen Verzögerung ebenfalls: „Der unerwartet hohe Ertrag im Jahr 2019 kann mit gutem Grund als Reserve für schlechtere Zeiten betrachtet werden.“, kommentiert der Kirchenrat.

Brunhilde Bergmann

Synodeunterlagen

 

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