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Starke Hilfe dank Kollektenbündelung

Für die vom Evangelischen Kirchenrat angeordneten Kollekten-Zuwendungen, trugen die Kirchgemeinden im Jahr 2016 fast 65‘000 Franken zusammen. Unterstützt wurden vier Projekte. Dank dem Beitrag aus der Thurgauer Bettagskollekte von 17‘000 Franken konnte das christliche Hilfswerk CAPNI, das Christen beim Wiederaufbau ihrer Existenz im Nordirak unterstützt, einen Beitrag von Fr. 90‘000.- aus der Schweiz in Empfang nehmen.

Der Evangelische Kirchenrat im Kanton Thurgau weist die Zuwendung von Gottesdienstkollekten zurückhaltend an, er konzentriert die Anordnungen auf die Bettags- und Weihnachtskollekte. Beide Male konnten die Evangelischen Kirchgemeinden zwischen zwei Alternativen wählen. Insgesamt kamen so im Jahr 2016 Kollekten in Höhe von 64‘663.92 Franken -gebündelt auf vier Gabenziele- zusammen.

Projekte im In- und Ausland
Das HEKS Projekt «Land heisst Leben» wurde mit 18‘561.72 Franken bedacht. Es unterstützt die selbstständige Ernährungssicherung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Südindien. Projekte von Christian Solidarity International CSI erhielten 17‘377.55 Franken, dies zu Gunsten der bedrängten christlichen Minderheit in Indien. 11‘869.40 Franken gingen an die ökumenische Kommunität Wildberg für das von ihr geführte Haus der Stille und Einkehr im Zürcher Oberland.
Für die Not- und Aufbauhilfe in den kurdischen Gebieten im Nordirak durch CAPNI (Christian Aid Program Northern Iraq) spendeten die Thurgauer Gottesdienstbesuchenden 16‘855.25 Franken. Die Thurgauer, St. Galler und Zürcher Landeskirche und der Verband der Stadtzürcher Kirchgemeinden spannen zusammen. Im vergangenen Jahr unterstützten sie das christliche Hilfswerk, dem sie freundschaftlich verbunden sind, mit 90‘000 Franken.

Persönlich verbunden
Geleitet wird das christliche Hilfswerk CAPNI von Emanuel Youkhana, Erzdiakon der Apostolischen Assyrischen Kirche des Ostens. Er war vor sechs Jahren auf Einladung des Kirchenrats Gast bei der Evangelischen Landeskirche im Thurgau. Seit dem letzten Herbst wurden die freundschaftlichen Kontakte noch weiter gestärkt: Der Zürcher Pfarrer Andreas Goerlich hat seine Pfarrstelle in Pfungen aufgegeben und ist seither in Dohuk, der Hauptstadt der Kurdenregion, für CAPNI im Einsatz.

CAPNI leistet Nothilfe für die hunderttausende Flüchtlinge in den kurdischen Gebieten im Nordirak. Die Mehrzahl von ihnen sind Christen und Jesiden, die von der Terrormiliz IS aus Mosul und der Niniveh-Ebene vertrieben wurden. Ein Schwerpunkt der Hilfe betrifft die Gesundheitsversorgung. CAPNI betreibt mehrere „mobile Kliniken“, mit denen die Menschen auch in sehr abgelegenen Gebieten erreicht und betreut werden können.
Zudem unterhält CAPNI das Snuni Hospital in der kargen Sindschar-Region, in der vor allem Jesiden leben. Das Spital ist weit und breit das einzige Krankenhaus. Hier gibt es ärztliche Untersuchungen und medikamentöse Versorgung. Es werden einfachere Operationen durchgeführt und es gibt auch eine Geburtshilfe-Abteilung.

Brunhilde Bergmann

CAPNI-Leiter Erzdiakon Emanuel Youkhana (zweiter von rechts) vor dem Snuni-Hospital in der kargen Sindschar-Region. Das Spital ist weit und breit das einzige Krankenhaus.

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