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Vertraut und fremd zugleich

Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihre Bezugspersonen bis zuletzt: Auf Betreiben der Evangelischen und der Katholischen Landeskirche im Thurgau findet in der Kartause Ittingen eine interdisziplinäre Fachtagung statt, an der auch Laien teilnehmen. Es geht darum, wie die Lebensqualität für Menschen mit Demenz und für ihre Bezugspersonen erhalten und gefördert werden kann. Und es wird ein neues Ausbildungsangebot vorgestellt für Freiwillige, die Menschen mit Demenz und deren Angehörige begleiten.

Die Diagnose einer dementiellen Erkrankung erschüttert in der Regel Betroffene und Angehörige. Sie verändern das bisherige Leben grundlegend und stellen Erkrankte und ihnen Nahestehende vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Erschwerend kommt hinzu, dass Betroffene viel zu wenig auf die sonst so wertvolle Unterstützung von Freiwilligenhilfe zurückgreifen können. Nicht weil es an Bereitschaft mangelt, sondern weil den Freiwilligen schlichtweg die Sicherheit im Umgang mit Demenzkranken fehlt. Bisher vermisst die Freiwilligenarbeit entsprechende Angebote, in der sich Laien die nötige Kompetenz aneignen können. Die Fachkommission Diakonie der Evangelischen Landeskirche erkannte dieses Manko und griff das Thema auf. Sie fand bei den beiden Thurgauer Landeskirchen sowie weiteren Fachpersonen unterschiedlicher Professionen und Einrichtungen breite Unterstützung im Anliegen, Laien und Fachleute zusammenzubringen.

Die Tagung befasst sich damit, wie die Lebensqualität von direkt und indirekt Betroffenen bis zuletzt erhalten und/oder gefördert werden kann. Auch bezüglich Palliative Care. Die hierzu notwendigen gesellschaftlichen Bedingungen sollen ebenfalls beleuchtet werden. In drei Referaten und 13 Workshops befassen sich die Tagungsteilnehmenden in der Kartause Ittingen mit Themen wie Früherkennung, Krankheitsverlauf, Wut, Trauer, Kommunikation zwischen Erkrankten und ihrem Umfeld, Lebensqualität und ethische Herausforderung.

Schulungsangebot für Freiwillige
Zudem wird ein neues Ausbildungsangebot vorgestellt, das speziell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Freiwilligen zugeschnitten ist. Dieser Grundkurs soll freiwillig Engagierte für die Begleitung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen qualifizieren.
Ein breit abgestütztes Organisationskomitee aus Kirche und Fachpersonen aus unterschiedlichen Disziplinen und Einrichtungen lädt zu dieser Tagung ein. Die beiden Landeskirchen und 16 Organisationen aus der Ostschweiz, die sich in den Bereichen Medizin, Geriatrie, Pflege, Betreuung, Ausbildung und Freiwilligeneinsatz engagieren, unterstützen diesen Grossanlass. Die Tagung am 25. Februar ist ausgebucht.

Brunhilde Bergmann

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