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Weihnachtsvideo des Evangelischen Kirchenrates des Kantons Thurgau

Das Weihnachtsvideo der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau begleitet drei Personen auf einem Rundgang durch die Ausstellung «Nicht nur ‹Oh du fröhliche›…» im Museum in Bischofszell.

In seinen Gedanken zu Weihnachten nimmt der Evangelische Kirchenrat des Kantons Thurgau die aktuelle Weltlage auf. Vor dem Hintergrund von Krieg, Elend und Zerstörung stellt das Weihnachtsvideo der Landeskirche mit dem Titel «Nicht nur ‹Oh du fröhliche›…» die Frage, ob und wie in diesem Jahr Weihnachten gefeiert werden kann.

«Heile Weihnacht ist dieses Jahr nicht angebracht»
Das Weihnachtsvideo der Landeskirche ist in Anlehnung an die Weihnachtsausstellung im Museum in Bischofszell mit dem Titel «Nicht nur ‹Oh du fröhliche›…» entstanden. Die Ausstellung, die noch bis zum 29. Januar 2023 geöffnet ist, zeigt Christbaumschmuck, Adventskalendern und historische Erinnerungsstücke an Weihnachten, die der Sammler Alfred Dünnenberger aus Baar/ZG zusammengetragen hat. Der Titel der Ausstellung spiegelt die aktuelle Weltlage. Ausstellungsmacher Alfred Dünnenberger erklärt dazu: «Der Ukrainekrieg in nächster Nähe hat mir schlagartig klar gemacht, dass die Präsentation von ‹heiler› Weihnacht dieses Jahr nicht angebracht ist.»

Ausstellungsrundgang mit drei Personen
Im Weihnachtsvideo der Thurgauer Landeskirche gehen drei Personen durch die Ausstellung und äussern ihre Eindrücke zu den ausgestellten Weihnachtsgegenständen und zu Weihnachten in bedrohter Zeit. Staunend und fragend geht Yael durch die Ausstellung. Mit den Augen und den Gedanken der 10-Jährigen will die Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgau zum Nachdenken über Weihnachten einladen. Auf den Rundgang mit Yael folgen im Video der Historiker Dr. Hermann Lei, der als Bub noch die Zeit des 2. Weltkriegs und der Grenzbesetzung erlebt hat, und die Thurgauer Kirchenratspräsidentin Prof. Dr. Christina Aus der Au.

Historiker Hermann Lei: «Geborgen gefühlt»
Auf seinem Rundgang durch die Ausstellung erzählt der 85-jährige Historiker und ehemalige Thurgauer Regierungsrat Dr. Hermann Lei von seinen Kindheitserinnerungen an Weihnachten zur Zeit der Grenzbesetzung und des Zweiten Weltkriegs in den Jahren 1939 bis 1945. Im Rückblick stellt er fest, dass der Krieg in seiner Kindheit eine grosse Rolle gespielt hat, dass er sich aber trotzdem geborgen gefühlt habe: «Ich bin nicht in einer Angst aufgewachsen.»

Christina Aus der Au: «Hoffnung trotz allem»
Kirchenratspräsidentin Prof. Dr. Christina Aus der Au zeigt sich beeindruckt von der Vielfalt des Weihnachtsschmuckes. Dass dabei auch Spuren von Krieg und Not zu erkennen sind, deutet sie als Hinweis, dass an Weihnachten nicht einfach nur eine heile Welt dargestellt wurde. «Offenbar ist es so, dass die Menschen in den schlimmsten und magersten Zeiten alles zusammengekratzt haben, um einen Weihnachtsbaum zu basteln, aus Papier, aus Federn und aus Holz. Sie haben etwas gebraucht, um zu spüren, dass es hinter dieser Welt weitergeht, dass das nicht alles ist.» Auch das Weihnachtlied «Oh du fröhliche» ist in schwerer Zeit entstanden. Lieddichter Johannes Falk habe nach schwerer Zeit in der eigenen Familie und des Krieges nach der Völkerschlacht bei Leipzig von 1813 mit der Gründung und dem Aufbau von Kinderheimen ein Zeichen der Hoffnung gesetzt. Hoffnung verheisst auch die Weihnachtsbotschaft. Der Engel, der den Hirten an Weihnachten erschienen ist, hat zu ihnen gesagt: «Habt keine Angst»
Das Weihnachtsvideo der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau ist unter folgendem Link zu sehen: www.evang-tg.ch/weihnachtsvideos2022 

Ernst Ritzi

Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au ist beeindruckt von der Vielfalt des Weihnachtsschmucks in der Ausstellung, die nicht nur eine heile Welt darstellt.

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