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Zum Bettag ein Zuspruch der Hoffnung

Mit seiner Botschaft zum Bettag «So Gott will und wir leben» richtet sich der Kirchenrat über die Reihen der Kirchenmitglieder hinaus an eine breite Öffentlichkeit. Mit der Veröffentlichung am Bettagswochenende im Bote vom Untersee und Rhein ersetzt er das Bettagsmandat, mit welchem er sich in den vergangenen Jahrzehnten an die Mitglieder der Evangelischen Landeskirche Thurgau gewendet hat. Die Bettagsmandate wurden in den Gottesdiensten verlesen.

Zum Bettag ein Zuspruch der Hoffnung: «So Gott will und wir leben.»
Am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag stehen wir als Gesellschaft und als Kirche mitten in einem Jahr, das sich tief in unsere Biografien und in die Geschichte einprägen wird.

«Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder jenes tun» (Jakobusbrief 4, 15)
Pläne sind in sich zusammengefallen. Das Corona-Virus ist dazwischengekommen: Ferien, Reisen und Geburtstagsfeiern mussten abgesagt werden, Arbeitsplätze gingen verloren und menschliche Kontakte wurden auf Sparflamme gesetzt. Auch im kirchlichen Leben sind wir noch nicht wieder im Normalbetrieb angekommen. Was sind denn Gottesdienste ohne das gemeinsame Singen, ohne Abendmahl und ohne einen kräftigen Händedruck zur Begrüssung und zum Abschied?

Noch vor einem Jahr schien die Welt vergleichsweise in Ordnung. Wir hatten grosse Pläne. Die beiden Thurgauer Landeskirchen planten zusammen mit dem Kanton zahlreiche Aktivitäten zum 150jährigen Bestehen der beiden Landeskirchen und der bewährten Partnerschaft mit dem Kanton. Im Rückblick sind wir dankbar für das, was bis Mitte März 2020 stattfinden durfte.

Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Die ungewisse Situation bietet uns die Chance, besser zu verstehen, wie sich die Menschen früher gefühlt haben müssen. Sie hatten ja mit noch viel mehr Gefahren und Unwägbarkeiten zu rechnen. Ihnen stellte sich deshalb auch die Frage nach Gott anders, vielleicht intensiver und jedenfalls existenzieller.
Der Glaube an Gott bannt die Gefahren zwar nicht, aber er ist ein Anknüpfungspunkt für die Hoffnung. Das haben früher viele Menschen mit drei Buchstaben ausgedrückt. Unter ihre Pläne setzen sie «s.c.J.». Diese Abkürzung steht für «sub conditione Jacobea». Zu Deutsch: Unter der Bedingung des Jakobus. Das «scJ» geht auf den biblischen Brief des Jakobus zurück. Er warnt vor Selbstsicherheit beim Pläneschmieden und schliesst seine Pläne mit der Bemerkung ab: «So Gott will und wir leben.»
Am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag nehmen wir Gott beim Wort und vertrauen darauf, dass er will, dass wir leben. Wir bitten um seinen Segen für unseren Kanton, für unser Land und für diese Welt.

Frauenfeld, den 11. September 2020
Der Evangelische Kirchenrat des Kantons Thurgau
Präsident: Pfarrer Wilfried Bührer
Aktuar: Ernst Ritzi

Die Kunstinstallation «Ittinger Himmelsleiter» des Walliser Künstlers Vincent Fournier trägt den Titel «Herr, neige den Himmel und komm herab» (Psalm 144,5). Sie kann noch bis 28. April 2021 bestaunt und begangen werden.

Kommentare (1)

  • richardladner
    am 19.09.2020
    Bitte wieder das alte System!

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