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Das budgetierte Minus konnte geschmälert werden

Das beträchtliche Loch im Budget 2024 von gut 371'000 Franken konnte an der Synodesitzung der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau in Weinfelden um 225'000 Franken verkleinert werden. Leidtragend dabei ist das Projekt Sunday Playlist.

 

Sunday Playlist ist ein Gesamtprojekt der Ostschweizer Landeskirchen mit Beteilung der Evangelischen und Katholischen Landeskirchen St. Gallen und Appenzell sowie der Evangelischen Landeskirche Thurgau. Geplant ist ein Band- und Songwriting-Wettbewerb für junge, talentierte Musikerinnen und Musiker, um diese zu fördern. Der Antrag, das dreijährige Projekt mit je 20'000 Franken pro Jahr zu unterstützen, stiess bei der Geschäftsprüfungskommission GPK jedoch auf Widerstand. Dies insbesondere wegen des budgetierten Minus von gut 371'000 Franken. Vielen schien er Projektbetrag von 60'000 Franken von 2024 bis 2026 deutlich zu hoch. Zeitgemässe Musik sei sinnvoll, hiess es etwa, aber braucht es wirklich neues Liedgut, das durch einen Wettbewerb eruiert wird? Einige Synodalen, die mit Jugendlichen arbeiten, würden das Band-Coaching bevorzugen. Die 100 Synodalen folgten dem Antrag der GPK und lehnten den Antrag mit deutlichem Mehr ab.

Asylseelsorge wird aufgestockt
Sparpotential entdeckte die GPK auch bei genauer Durchsicht des Budgets. Bei einem Konto wurden 78'000 Franken zu hoch budgetiert. Andererseits empfahl die GPK, auf die Gesprächssynode 2024 zu verzichten und diese 2025 durchzuführen. Michael Raduner aus Horn wie auch Pfarrer Harald Ratheiser aus Arbon mahnten, die negativen Zahlen im Finanzplan 2024 bis 2028 im Auge zu behalten. Das Budget in der angepassten Form mit einem Minus von 146'000 Franken sowie die Belastung des Eigenkapitals wurden mit grossem Mehr gutgeheissen. Zustimmung erhielt ebenfalls der Antrag, das Pensum für die Asylseelsorge um 20 Prozent auf 50 Prozent aufzustocken. Doch soll gemäss dem Antrag der GPK, diese Aufstockung auf fünf Jahre befristet sein und nach drei Jahren die Wirkung evaluiert werden. Uneinig waren die Synodalen mit dem Antrag des Kirchenrats, die Mindestausstattung im Zusammenhang mit der Finanzausgleichsverordnung von den im Juni 2023 beschlossenen 78 auf 79 Prozent zu erhöhen. «Wir wollen nicht auf Kosten der finanzschwachen Kirchgemeinden sparen», sagte Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au. Die Erhöhung und somit der Antrag des Kirchenrates wurden jedoch mit 57 Nein zu 29 Ja-Stimmen abgelehnt. 

Glanzvolle Wahlen
Erfreulich verliefen die Wahlen für die Amtsperiode 2024 bis 2028. Der Kirchenrat mit Präsidentin Christina Aus der Au, Lukas Weinhold, Ruth Pfister, Gerda Schärer und Paul Wellauer wurde glanzvoll wiedergewählt. Der zurücktretende Kirchenrat Hanspeter Heeb wurde gebührend verabschiedet. Bestätigungs- wie auch Neuwahlen gab es in der Ombudsstelle und der Rekurs- und Beschwerdekommission mit Matthias Hotz als Nachfolger von Hans Munz als Präsident. Hanspeter Rissi wurde anstelle von Urs Steiger als Delegierter in die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS gewählt. Die Motion von Pfarrer Lukas Butscher aus Amriswil, die keine Einschränkung des Stellenumfangs bei angestellten Pfarrpersonen fordert, wurde mit grossem Mehr als erheblich erklärt. Auch Kirchenrat Paul Wellauer sprach von einer gut formulierten Motion, die dem Pfarrpersonenmangel in den kommenden Jahren entgegenwirken soll. Wichtig sei dabei, das Berufsprofil und die Aufgaben der Pfarrpersonen zu diskutieren, nicht nur die Wohnsitzpflicht. Das Traktandum mit den meisten Voten wurde zum Schluss behandelt. Dabei ging es um die Botschaft und den Antrag zur Umsetzung der Motion «Organisation des Konfirmationsjahres». Dass neben Pfarrpersonen auch andere entsprechend ausgebildete Personen mit dem Konfirmationsunterricht betraut werden können, war unbestritten. Die beauftragte Person kann auch den Konfirmationsgottesdienst leiten. Diverse Paragrafe wurden so intensiv diskutiert, dass das Traktandum nicht zu Ende geführt werden konnte und in der Synodesitzung im Juni 2024 wiederaufgenommen wird. 

Claudia Koch
 

An der Synodesitzung der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau wurden Anträge behandelt und das Budget 2024 gutgeheissen.Bild: Claudia Koch

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