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Von Osterhasen und Ostermenschen

Gedanken zu Ostern von Kirchenratspräsidentin Prof. Dr. Christina Aus der Au

Wusstet Ihr, dass es nicht nur Osterhasen, sondern auch Ostermenschen gibt? Sie huschen leise durch die Strassen und Gärten, bücken oder strecken sich da und dort, holen etwas aus ihrer Tasche und legen es unter Steine, zwischen Gitter oder hinter Zäune. Mit Vorliebe in feuchte und finstere Ecken, unter Spinnweben oder zwischen Staubflusen. Und husch – sind sie schon wieder weg.

Wer an einem solchen dreckigen und ekligen Ort vorbeikommt und etwas genauer hinschaut als andere, sieht dann vielleicht etwas glänzen. Hört eine leise Melodie. Spürt eine Wärme, die dort aus der dunkelsten Ecke ausstrahlt. Es ist immer noch feucht und finster dort, aber ein Ostermensch hat etwas hineingelegt, das es ein bisschen weniger dunkel macht: Hoffnung. Jesus von Nazareth, der gelehrt, geheilt und geliebt hat bis zu seinem Tod am Kreuz, ist auferstanden als erster Ostermensch, der in das Dunkel dieser Welt Hoffnung bringt. Die Liebe ist stärker als der Hass. Stärker als der Tod.

Und so steckt er andere Ostermenschen an, die durch die Welt und das Leben huschen und Hoffnung verstecken. Nicht im Scheinwerferlicht und nicht auf dem Marktplatz. Sondern dort, wo es am finstersten ist. Dort, wo es am nötigsten ist.

Frohe Ostern, liebe Ostermenschen!

Christina Aus der Au, Kirchenratspräsidentin

Hoffnung durchbricht die Dunkelheit.Bild: iStock

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