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Alles, was Ihr tut, lasst in Liebe geschehen

Gedanken zur Jahreslosung (1. Korinther 16,14)

Es ist mir erst beim vierten oder fünften Lesen aufgefallen – in der Jahreslosung heisst es nicht: Alles, was Ihr tut, tut aus Liebe.

Aus Liebe kann man viel tun, was sich im Nachhinein als nicht so schlau herausstellt. Dem Hund ein Leckerli geben, weil er so süss bettelt. Der kleinen Tochter alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Dem gewalttätigen Partner immer wieder glauben, dass er es nicht so gemeint hat. Den alten Eltern gegenüber die gleichgeschlechtliche Partnerin verleugnen. Bis hin zu Kindsmord – man denke an Medea oder Fausts Gretchen. «Doch – alles, was dazu mich trieb, Gott! war so gut! ach war so lieb!», so Gretchens Versuch der Rechtfertigung nach der schrecklichen Tat.

Es heisst aber: Alles, was Ihr tut, lasst in Liebe geschehen. Lasst geschehen. Geschehen lassen. Selber tun – aber dann nicht alles selber machen können. Das Unsrige tun, und dann der Liebe Gottes überlassen. Im Wissen darum, dass es zwar vorletztlich an uns ist, aber letztlich an Gott liegt. Damit müssen wir Liebe nicht selber definieren. Sondern können uns öffnen für das Geschehenlassen in Gottes weiten Raum der Liebe hinein.

Christina Aus der Au, Kirchenratspräsidentin

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