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Cuba libre für Christen braucht Mut

Am Freitagabend, 17. November 2023 haben Gläubige in der Evangelischen Kirche Kurzdorf in Frauenfeld gemeinsam für die bedrohten Christinnen und Christen in Kuba gebetet.

Ein Gebet handelt von Brücken bauen. Mitfühlen für Fremde und Christen auf der ganzen Welt ist die Botschaft. Die Solidarität der rund 30 Besucherinnen und Besucher am Infoabend über «Christsein in Kuba» in der evangelischen Kirche Kurzdorf ist gross. Die landeskirchliche Kommission für bedrängte und verfolgte Christinnen und Christen hat zu dieser Gebetsstunde eingeladen. Pfarrer Lukas Weinhold ist Kommissionspräsident und Kirchenrat der Evangelischen Landeskirche Thurgau. Er sagte: «Wir wollen den bedrängten Christen eine Stimme geben.» Aktuelle terroristische Bilder überlagern derzeit die Problematik bedrängter Christen. Dennoch wolle man aufzeigen, dass Menschen in Kuba in ihrem religiösen Alltag behindert würden. Referent Andreas Rossel sensibilisierte für die Anliegen der verfolgten Christen. Er sagte: «Wir sollten mehr über Zivilcourage erfahren.» Rossel engagiert sich ehrenamtlich seit 15 Jahren bei der Aktion für verfolgte Christen und Notleidende (AVC). 

Kubaner haben Sehnsucht nach einem normalen Leben
Das Bild von Kuba sei von einem atheistischen und diktatorischen Regime geprägt, unter dem die Christenbedrängnis zunehme. Religion und Glauben widersprechen der kommunistischen Weltanschauung. Das erfahren bereits Kinder im Kindergarten. Lag das Land 2020 auf Rang 61 des Weltverfolgungsindex, belege es heute Platz 27. Christen erleben schwere Anfeindungen und ständige Überwachung vom Staat. Religiöse Gemeinschaften müssen staatlich registriert sein, doch oft gelten Religionen als illegal. Zudem sind Gottesdienste von den Behörden überwacht. Kirchliche Aktivitäten brauchen eine Genehmigung. Wer sich den engmaschigen staatlichen Kontrollen entziehe, müsse mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.

Starker Glaube, trotz widriger Umstände
Bei seinen Reisen durch Kuba wurde dem Referenten bewusst: «Wir können für die Menschen beten und sie brauchen es. Aber wir können auch von ihnen lernen.» Das bedeute Zusammenstehen. Kubanische Christen leben auch eine bunte Vielfalt. Zu sehen sind in Videoclip und Fotos fröhliche Menschen. Vom Leid erfahren Besucher aus Interviews. Ein Mann, der aus Angst vor einer Verhaftung vor der Kamera spricht, wird mit verpixeltem Gesicht gezeigt. Tatsache ist, dass Alkohol- und Drogenkonsum weitere Probleme verursachen. Eine Frau sagte im Film: «Drohungen der Beamten und Herausforderungen haben unseren Glauben nur noch stärker gemacht. Wir lassen uns nicht entmutigen und sind sicher, dass es eine grosse Erweckung geben wird.» 

Ungeachtet der Unterdrückung wachse die Partnergemeinschaft, die Asamblea de Dios in Havanna. Christen führen Versammlungen trotz Übergriffen friedlich fort, sagte Rossel und stimmte ein Lied auf seiner Mundharmonika an. Pfarrer Lukas Weinhold erteilte den Segen und nach dem gemeinsamen Beten tauschten sich die Besucherinnen und Besucher aus.

Manuela Olgiati
 

Referent Andreas Rossel und Pfarrer Lukas Weinhold (rechts) im Gespräch mit einem Besucher.Bild: Manuela Olgiati

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