Newsdetail

Gemeinsam für eine Landwirtschaft, die unsere Zukunft sichert

Die Ökumenische Kampagne 2020 macht mit dem Slogan „Gemeinsam für eine Landwirtschaft, die unsere Zukunft sichert“ auf Missstände aufmerksam und zeigt Handlungsoptionen auf.

Am Aschermittwoch, 26. Februar 2020, beginnt die Ökumenische Kampagne zur Fastenzeit. Im Fokus der Kampagne 2020 steht die gefährdete Existenzgrundlage von Kleinbauernfamilien im globalen Süden durch Saatgutkonzerne und Freihandelsabkommen. Mit dem Slogan „Gemeinsam für eine Landwirtschaft, die unsere Zukunft sichert“ machen Brot für alle Bfa und Fastenopfer FO auf diese Missstände aufmerksam. Und sie fordern zum Handeln auf: Etwa mit dem Verfassen von Briefen ans Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), das für die Freihandelsabkommen zuständig ist. Oder mit der Unterstützung von Projekten der Partnerwerke im Süden, die sich gegen die Einschränkung der Saatgut-Vielfalt wehren. Auch der Fastenkalender 2020 von Bfa und FO „Ich ernte, was ich säe“ bietet wertvolle Anregungen. Der Kalender wurde von den Kirchgemeinden und Pfarreien in die Haushalte verschickt.

Gefährliche Abhängigkeit
Viele Kleinbäuerinnen und –bauern im globalen Süden sind in ihrer Existenz bedroht. Sie sorgen mit traditionellen Pflanzensorten für Ernährungssicherheit und Artenvielfalt. 70 Prozent aller Nahrungsmittel werden so weltweit von ihnen produziert. Dieses Erfolgsmodell ist durch Saatgutkonzerne und Freihandelsabkommen gefährdet. Zunehmend bestimmen Agrarkonzerne, was angebaut wird und schränken so die bewährte Praxis von Bauernfamilien ein. Sie verlangen strikte Saatgut- und Sortenschutzgesetze, die es Kleinbauernfamilien verbieten, ihr Saatgut zu tauschen oder zu verkaufen.

Vorschau auf Veranstaltungen im Thurgau
Im Rahmen der ökumenischen Kampagne beteiligt sich die Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgauer an zwei Veranstaltungen in Frauenfeld und Romanshorn.
Am Montag 23. März 2020 findet um 19.30 Uhr im Bistro zur alten Kaplanei Frauenfeld ein Gespräch mit Robert Zollinger und Juana Vásquez „Ohne Saatgut kein Leben“ statt.
Pflanzenzüchter Friedemann Ebner, von der Sativa Rheinau fragt am Mittwoch, 25. März 2020 um 19:30 Uhr, im Kirchgemeindehaus Romanshorn „Woher kommt das Saatgut?“ Beide Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchgemeinden durchgeführt.

brb

Bildquelle: Brot für alle/Fastenopfer

Kommentare (1)

  • Dorian Müller
    am 26.02.2020
    Vor 100 Jahren gab es bei uns in der Schweiz noch in jedem Dorf und jeder Region lokale, angepasste Gemüse-, Obst-, und Getreide-Sorten in den Bauerngärten und Äckern, die häufig von den Bauersfrauen über Jahrhunderte gezüchtet wurden. Einzigartig im Geschmack und Resistenz. Dieser unschätzbare Reichtum ist bei uns zum grössten Teile von der Bauern-Industrie zerstört worden. Auch wir müssen unsere Sorten schützen und unsere Bauernkultur in der Schweiz aus der Sklaverei der Agroindustrie führen, wie Moses seine Landsleute aus Ägypten. Das gelobte Land braucht uns.

Neuen Kommentar schreiben