Dieses Jahr stehen am Sonntag «Reminiscere», an dem der «Tag der bedrängten und verfolgten Christen» begangen wird, die christlichen Glaubensgeschwister in Afghanistan im Fokus. Diese leben in ständiger Angst, entdeckt zu werden. Denn der Islam, die vorherrschende Religion in Afghanistan, hat Christus als Gottes Sohn nie akzeptiert und auch nicht das Wirken seines Geistes. Christliche Glaubensgemeinschaften finden von daher in Afghanistan keinen Platz. Es gibt keine Kirchen. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat ein sehr streng verstandener Islam Einzug gehalten. Es gilt die Scharia. Konversionen zum Christentum gelten als Verunehrung des Islam. Sie stehen unter Todesstrafe. Islamische Lebensformen gelten streng (Verschleierung der Frau, Fasten, tägliches fünfmaliges Gebet). Auch Christen können sich dem nicht entziehen und müssen ihren Glauben im Verborgenen leben. Christliche Zusammenkünfte, die etwas Gemeinschaft geben, sind nur im Verborgenen möglich. Der Staat setzt den Islam streng durch. Christen droht darum Verfolgung durch die Behörden (die Taliban gehen von Haus zu Haus und suchen nach Christen), Haft möglicherweise mit Folter bis hin zur rechtlich möglichen Todesstrafe.
Zwei Projekte für Kollekte
Der Sonntag «Reminiscere» soll an das Erbarmen erinnern. Deshalb appelliert der Thurgauer Kirchenrat an die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger, ihre christliche Solidarität in Wort, Tat und Fürbitte zu bekunden. In diesem Zusammenhang empfiehlt der Kirchenrat zwei Projekte für die Kollekte :
- CSI – Christian Solidarity International: Hilfe für geflohene Christen aus Afghanistan
- Cafétreff AGATHU in Kreuzlingen: Treffpunkt für Geflüchtete und Einheimische mit verschiedenen Aktivitäten
Die landeskirchliche Kommission «Solidarität mit bedrängen und verfolgten Christen» hat eine Liturgie und weitere nützliche Unterlagen erarbeitet. Die Materialien dazu finden sie hier.
Claudia Koch
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