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Viele Christen in Eritrea werden in den Untergrund gedrängt

Frauenfeld. Eindrücklich schilderte ein, aus dem Thurgau stammender Mitarbeiter von "Open Doors" das Leben der Menschen im muslimisch und christlich geprägten Eritrea und ging speziell auf die Situation der verfolgten Minderheiten und Kirchen ein. Eingeladen hatte die Kommission für bedrängte und verfolgte Christen der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau in Zusammenarbeit mit „Open Doors Schweiz“.

Die Kommission für bedrängte und verfolgte Christen der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau lud am Freitag, den 8. November ein zu einem Informationsabend mit Gebet über die Situation der Christen in Eritrea ein. Im Referat mit Powerpoint-Präsentation schilderte ein Mitarbeiter von „Open Doors Schweiz“ eindrücklich die Situation der Christen in diesem ostafrikanischen Land. Das Land mit seinen 6 Millionen Einwohnern wird vom Regime gegen aussen stark isoliert und diktatorisch geführt. Eritrea ist aus einem 30 Jahre dauernden Krieg gegen Äthiopien hervorgegangen und 1993 eigenständig geworden. Es hat ein Einparteiensystem und wird seit der Unabhängigkeit von demselben Präsidenten, Isayas Afewerki, diktatorisch geführt. „Bis heute befindet sich das Land in einer Art Generalmobilmachung gegenüber Äthiopien. Junge Leute werden jahrelang zum Militärdienst eingezogen. Wer sich weigert muss mit Haft, Folter, unter Umständen mit dem Tod rechnen, mit ein Grund, warum junge Eritreer aus ihrem Land fliehen.“, berichtete der Referent und belegte seine Ausführungen mit Bildern.

Anerkennung nur für bestimmte Kirchen
Religiös ist das Land muslimisch und christlich geprägt. Gut 50% sind Muslime, etwas weniger als 50% Christen. „Allerdings ist die Religionsausübung stark eingeschränkt. Das Regime, selber marxistisch-leninistisch geprägt, anerkennt nur den sunnitischen Islam und auf christlicher Seite die eritreische orthodoxe, katholische und lutherische Kirche, religiöse Gruppierungen anderer Prägung sind untersagt.“, führte der Referent aus. So seien Kirchen, die nicht zu den drei anerkannten gehörten, in den Untergrund gedrängt. Auch die drei anerkannten Kirchen stünden unter starker Kontrolle und grossem Druck durch das Regime. „Auf Grund dieser Situation sind viele Christen in Eritrea in Gefängnissen, man rechnet mit Tausenden, wo sie unter schlechtesten Bedingung bis hin zu Folter leben müssen.“, informierte er. Auf dem Weltverfolgungsindex von „Open Doors“ nimmt Eritrea den unrühmlichen Platz 7 von den 50 aufgelisteten Ländern auf.

Dem Informationsteil folgte ein Gebet für die verfolgten Minderheiten und die Kirchen in Eritrea. Am Schluss wurde eine Kollekte zu deren Unterstützung zusammengelegt.

Markus Aeschlimann

Menschen in Eritrea, Bild: Open Doors/David Stanley

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