Velo-Weg

(Kreuzlingen - Scherzingen - Münsterlingen - Landschlacht - Güttinge - Altnau - Kurzrickenbach)

Kreuzlingen, katholische Kirche St. Ulrich

Der Konstanzer Bischof Konrad (934–975) brachte von einer Jerusalemreise einen Splitter vom heiligen Kreuz nach Hause und schenkte ihn einem Hospiz seiner Stadt. Dieses wurde daher nur «crucelin» genannt. Unter Bischof Ulrich I. (1111– 1127) wurde daraus ein Kloster, dem der Name «Kreuzlingen» blieb. Da im Dreissigjährigen Krieg die Schweden 1633 vom Kloster aus die Stadt beschossen, zerstörten es die Konstanzer und erlaubten den Wiederaufbau nur «einen Kanonenschuss » weiter als bisher von der Stadt entfernt. 1650–53 entstand die neue Kirche. 1760 erfolgte die Umgestaltung des Innenraums im Stil des Rokoko. Seit 1848 ist sie Pfarrkirche. Was wir heute staunend vor uns haben, ist aber ein Werk des 20. Jahrhunderts! Denn am 20. Juli 1963 vernichtete ein Grossbrand die alte Herrlichkeit. Pfarrei und Denkmalpfl ege entschlossen sich zur Rekonstruktion anhand zuverlässiger Fotografi en. Vergessen Sie nicht, einen Blick in die Ölbergkapelle mit den rund 280 Figuren und dem Kreuz zu werfen, das alle Zeiten überdauert hat!

Scherzingen, evangelische Kirche

Die Kirche von Scherzingen ist der erste evangelische Kirchenbau im Thurgau. Die Äbtissin des Klosters Münsterlingen liess sie 1617 bauen. Sie wollte die Klosterkirche ganz für ihre Konfession haben. Speziell: eine katholische Äbtissin stiftete eine reformierte Kirche. Drei Glasgemälde widmen sich den Themen «Christus», «Pfi ngsten» und «Schöpfung».

Münsterlingen, katholische Klosterkirche St.Remigius

Ursprünglich stand das Kloster Münsterlingen, das angeblich von einer Tochter des englischen Königs Edward I. um 985 gegründet wurde, unten am Seeufer. Es wurde im Dreissigjährigen Krieg zerstört. Die heutige Kirche mit der Turmfront wurde 1711–16 errichtet. Seit der Renovation in den Jahren 1973–1982 erstrahlt das Innere wieder in ursprünglichem Glanz. Hier steht die Johannes-Büste, welche seit 1573 jeweils bei einer Seegfrörni in Prozession über den Bodensee getragen wird. Seit 1963 steht sie in Münsterlingen.

Landschlacht, katholische Kapelle St. Leonhard

Der karge, unverputzte Bau lässt sein ehrwürdiges Alter erahnen. Er soll im 10. oder 11. Jahrhundert anstelle eines noch älteren Kapellchens erbaut worden sein. Die St.Leonhards-Kapelle ist weltbekannt durch ihre Wandmalereien, die Westwand zeigt Szenen aus der Leidensgeschichte Christi (Ende 15. Jh.), die Südwand weitere sieben Passionsfelder (1300/1330). Obschon nachträglich ausgebrochene Fenster einen Teil der Fresken zerstört haben, gilt die Leonhardskapelle als «Perle der Gotik im Bodenseeraum».

Güttingen, paritätische Kirche St. Stephan und Ursula

In Güttingen bestand eine Kapelle wohl schon 1155, sicher bezeugt ist sie 1213. Seit der Reformation dient das Gotteshaus beiden Konfessionen. Die Chorherren des Klosters Kreuzlingen verbrachten hier gerne ihre «Sommerfrische». Der markante Kirchturm gleicht mit seinem gegossenen Geländer einem Aussichtsturm. Er entstand schon 1493, erhielt seinen Aufbau aber erst 1835–40.

Altnau, evangelische Kirche

Ein Pfarrer ist in Altnau seit 1252 bezeugt, ein Kirchenbau darf schon früher angenommen werden. Die Kirche wurde paritätisch, aber niemand wollte für gebührenden Unterhalt aufkommen, sodass um 1800 der Aufenthalt im Chor lebensgefährlich geworden war. Nun entschloss sich jeder Konfessionsteil zum Bau eines eigenen Gotteshauses. Auf eine der beiden weitgespannten Emporen holten sich die Altnauer eine Orgel aus dem Kloster Birnau, deren prachtvolle Schaufront zu den schönsten im ganzen Kanton zählt. Eine umfassende Renovation in den Jahren 2009/10 brachte die ganze Kirche wieder «auf Hochglanz». Der Raum zählt zu den schönsten der Region.

Kurzrickenbach, evangelische Kirche St. Peter

In Kurzrickenbach stand schon im Mittelalter eine Kapelle. Die Orte Kurzrickenbach und Egelshofen traten 1528 zum reformierten Glauben über und mussten fortan die Predigt in Konstanz besuchen. Als aber Konstanz 1548 durch die Habsburger gezwungen wurde, wieder katholisch zu werden, erreichten die Evangelischen von Egelshofen und Kurzrickenbach, dass ihnen die alte St.Peters-Kapelle zur Verfügung gestellt wurde.